Was sind Strichcode- und Barcodescanner?

Die fortschreitende Digitalisierung greift immer tiefer in unseren Alltag ein. Informationen werden in Sekundenbruchteilen erfasst, verarbeitet, weitergeleitet und wieder aufbereitet. Im Bereich Logistik und beim Transport von Waren ermöglichen Strichcodes und Barcodes die Übertragung von Daten in Echtzeit. Beim Shopping, im Handel, im Versand und im Lager sind Barcodes ebenso verlässliche Standards zur Datenerfassung wie im Verleih und Verkauf. Sie erfassen komplette Lieferketten und ermöglichen es, dass Waren, Objekte und Produkte zu jeder Zeit und an jedem Ort transparent zurückverfolgt werden.

Damit die Informationen ausgelesen werden können, bedarf es bestimmter Lesegeräte. Barcode-Scanner, Strichcode-Scanner und QR-Code-Scanner sind Datenerfassungsgeräte, die unterschiedliche Barcodes lesen und weitergeben. Inzwischen sind auch moderne Smartphones per App fähig, Barcodes zu erkennen.

Die Daten müssen nicht mehr umständlich per Hand eingepflegt werden. Der Einsatz von Barcodesystemen erhöht bei den meisten Unternehmen die Produktivität und die Leistungsfähigkeit. Gleichzeitig werden die Mitarbeiter deutlich entlastet und können sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Was ist ein Strichcode?

Auf allen Produkten sind heutzutage Strichcodes platziert. Sie bestehen aus gedruckten Balken, die sich mit Lücken abwechseln. Als sogenannte Binärcodes oder 1D-Barcodes ermöglichen sie die digitale Datenerfassung.

Welche Strichcodes gibt es?

Die häufigsten Barcodes sind der 1D-Strichcode und der 2D-Barcode. Sie unterliegen sowohl der deutschen als auch der europäischen Normgebung. 3D- und 4D-Barcodes werden bisher selten genutzt. Zu den gebräuchlichsten 1D-Strichcodes zählen EAN-Codes (European Article Numbering) sowie Codabar, Code 28 und Code 39.

Bei den 2D-Codes werden die Daten im Gegensatz zur eindimensionalen Variante gestapelt auf einer rechteckigen Fläche hinterlegt. Die geläufigsten Ausführungen sind dabei Data Matrix, PDF417 und QR-Codes.

Unterschiede zwischen Strichcodes und 2D-Barcodes

Beide Arten von Barcodes bieten im Alltag und in der Geschäftswelt einen hohen praktischen Nutzen. Eindimensionale Strichcodes bestehen dabei aus einer Reihe von schwarzen und weißen Balken. Sie sind seit langer Zeit etabliert und mit den meisten Scannern kompatibel. Die Codes sind ohne großen Aufwand herzustellen und zu übertragen.

2D-Barcodes dagegen setzen sich aus kleinen Quadraten zusammen. Sie erreichen eine höhere Informationsdichte, sind robuster und besitzen eine größere Fehlertoleranz. 2D-Scanner entziffern auch 1D-Barcodes.

Wie funktioniert das Erfassen des linearen Barcodes mit einem Strichcode-Scanner?

Laserbasierte Barcode-Scanner beleuchten die Strichcodes mittels Rot- oder Infrarotlicht. Das Licht wird nur von den weißen Flächen reflektiert und auf einen Fotosensor geleitet. Die schwarzen Flächen reflektieren das Licht nicht.

Dies entspricht der binären Sprache der Computer, die dunkel mit 1 interpretieren und hell mit 0. Eine Software entschlüsselt die Signale, sodass die enthaltenen Informationen weiterverarbeitet werden können.

Einsatzmöglichkeiten von Strichcode-Scannern

Barcode-Scanner sind in vielen Variationen auf dem Markt. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo Informationen in Form von Daten ausgelesen werden müssen. In Bruchteilen von Sekunden erfassen die Scanner den Strichcode oder den QR-Code und schlüsseln die hinterlegten Informationen auf.

Hauptsächliche Einsatzgebiete von Barcode-Scannern:

  • Bei Kassensystemen u.a. im Einzelhandel, im Supermarkt, an der Tankstelle und in der Apotheke.
  • Bei Paket- und Lieferdiensten im mobilen Einsatz.
  • In der Logistik beim Warenein- und -ausgang, während der Inventur und bei der Zuteilung von Lagerkapazitäten.
  • In der Industrie, um Produktionsprozesse nachzuvollziehen und zu optimieren.
  • Im Gesundheitswesen.
  • Im Veranstaltungswesen bei der Einlasskontrolle.

Welche Arten von Barcode-Scannern gibt es?

Aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten gibt es unterschiedliche Modelle. In Bibliotheken, im Einzelhandel oder in der Logistikbranche werden stationäre Scanner genutzt. An Selbstbedienungskassen und beim Boarding am Flughafen kommen Einbau-Scanner zum Einsatz.

Es gibt Scanner mit oder ohne Kabel. Wireless-Scanner arbeiten mit Bluetooth oder WLAN und eignen sich für den Supermarkt oder den Baumarkt, damit das Personal ohne Aufwand den Warenbestand erfassen kann.

LED-Scanner oder CCD-Scanner

Der CCD-Scanner nutzt LED-Licht und liefert eine relativ hohe Auflösung. Damit erzeugt er ein digitales Bild des Barcodes. Dieses wird von einem Decoder bearbeitet, die bereitgestellten Informationen werden weitergeleitet.

Der LED-Scanner besticht durch seine einfache Bedienung. Es sind keine beweglichen Komponenten verbaut, er ist robust und wartungsfreundlich. Allerdings können moderne 2D-Barcodes nicht ausgelesen werden und es ist ein relativ geringer Leseabstand einzuhalten.

Laser-Scanner

Beim Laser-Scanner wird der Barcode mit mehreren Laserstrahlen abgetastet. Die Handhabung ist einfach und für Laien geeignet. Der Laser wird mit hoher Geschwindigkeit über den Code geführt, wobei die Qualität der Datenerfassung nicht beeinträchtigt wird.

Zudem ist das Auslesen der Barcodes auch bei schwierigen Lichtbedingungen und bei hohem Abstand möglich. Der Laser-Scanner ist etwas störanfällig, da viele bewegliche Bauteile verarbeitet sind. Zudem kann er keine 2D-Barcodes erfassen.

Kamera- oder Imager-Scanner

Bei der neuesten Generation von Lesegeräten für Barcodes handelt es sich um den sogenannten Imager-Scanner. Die Technologie arbeitet mit einer integrierten Kamera und kann sowohl 1D-Strichcodes als auch 2D-Barcodes auslesen. Die Kamera-Scanner verfügen im Gegensatz zum LED-Scanner über mehrere Zeilen von Sensoren. Das ermöglicht es, die Barcodes platzsparend mit einer außerordentlich hohen Dichte an Daten auszustatten. Diese Technologie wird inzwischen auch im modernen Smartphone verbaut.

Die Barcodes werden vom Image-Scanner multidirektional erfasst. Er muss nicht exakt ausgerichtet werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen und wird vielerorts zum Scannen von Ausweisen und Dokumenten eingesetzt. Das Gerät erweist sich daher als Multitalent, das allerdings noch etwas teuer in der Anschaffung ist.

Worauf sollte man beim Kauf eines Strichcode-Scanners achten?

Das Modell, welches zum Scannen von Barcodes in Frage kommt, hängt von der Verwendung des jeweiligen Code-Typs ab. Folgende Fakten sind bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen:

Bauform

Die Bauform ist besonders bei kabellosen Hand-Scannern wichtig. Die Geräte sollten ergonomisch geformt sein, damit sie auch bei längerem Einsatz nicht zu Ermüdungserscheinungen führen. Bei stationären Scannern steht die Bauform weniger im Fokus, sind diese Geräte doch in der Regel direkt mit einem Computer oder einem Kassensystem verknüpft.

Schnittstellen

Die so eingescannten Daten müssen an einen Büro-PC oder an ein Kassensystem weitergeleitet werden. Dazu bedarf es mehrerer Schnittstellen. Bei kabelgebundenen Geräten sollte ein USB-Anschluss vorhanden sein. Mobile Scanner hingegen benötigen eine Schnittstelle für Bluetooth und/oder Funk.

Technologie

Derzeit sind Laser-Scanner, LED-Scanner und Kamera-Scanner die Geräte, die am meisten nachgefragt werden. Die Auswahl hängt davon ab, welche Art von Barcode verwendet werden soll.

Scanrate und Lesebestätigung

Die Scanrate gibt die Anzahl der Scans an, die der Barcode-Scanner pro Zeiteinheit bewältigen kann. Zur besseren Orientierung empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass das Gerät mit einer akustischen oder optischen Lesebestätigung ausgestattet ist.

Schutzklasse

Die Hersteller offerieren Barcode-Scanner in verschiedenen Schutzklassen. Diese zeigen an, inwieweit das Produkt gegen Staub und Wasser geschützt ist.

Pufferspeicher

Die beliebten mobilen Hand-Scanner besitzen einen Speicher. Damit können sie ohne direkte Verbindung mit einem Computer Scans selbstständig durchführen. Später werden die Daten dann auf das Endgerät übertragen.

Die sich auf dem Markt befindlichen Modelle gibt es in der Ausführung von 256 Kilobytes mit bis zu 2.600 Codes oder in der Luxusausführung mit 512 Kilobytes, mit denen bis zu 5.000 Codes in einem Arbeitsgang abgelesen werden können.

Barcode-Scanner sind in der Welt des digitalisierten Warenumschlags nicht mehr wegzudenken.